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Auswahl des Bodengrundes für das Meerwasseraquarium

Auswahl des Bodengrundes für das Meerwasseraquarium

Quelle: www.saltwateraquariumblog.com

Während es ursprünglich in der Aquaristik lediglich die Wahl zwischen feinem und grobem Sand (zerkleinerte Korallen) gab, haben wir heute, wie in fast allen Bereichen des Lebens, auch bei unserem Aquariengrund die Qual der Wahl.

Mindestens genauso wichtig wie die Wahl des Bodengrundes ist auch, ob man ein tiefes oder ein flaches Sandbett haben möchte.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Bodengründe, sowie Informationen über die Funktion von Bodengrund im Aquarium allgemein.

 

1. Arten von Aquariensand und wie man den besten Meerwasseraquarienboden auswählt

Traditioneller Sand

Mit der Auswahl eines traditionellen „sand“farbenen Sandes kann man so gut wie nichts falsch machen. Für ein natürliches, funktionelles und effektives Substrat ist dies die einfachste Wahl.

 

Aragonit

Dieser Sand besteht aus Kalziumcarbonat, wie auch das Skelett von Korallen. Er ist im Allgemeinen als feinkörniges Produkt erhältlich.

 

Korallensand

Korallensand ist im Vergleich dazu ein Substrat mit viel größeren Partikeln, da er aus zerkleinertem Korallensubstrat besteht, die wie winzige weiße Steine aussehen.

 

Oolith

Oolith ist ein Sedimentgestein, das aus kleinen Mineralkügelchen (Ooiden) besteht, die durch ein kalkiges oder toniges Bindemittel verkittet sind.

Definitionsgemäß müssen Oolithen einen Durchmesser von weniger als 2 mm haben - was bedeutet, dass oolithischer Aquariumsand aus winzigen eiförmigen bis kugelförmigen Sandkörnern besteht.

Oolith kann aus Phosphat, Hämatit oder Dolomit hergestellt werden.

 

Weiß

Wenn Sie nach einer helleren Optik als der des traditionellen Sandes suchen, können Sie eine hellere, weißere Farbe mit einem Korallen-Aquariensandsubstrat erreichen. Bedenken Sie aber, dass die weiße Farbe auf dem trockenen Substrat am stärksten ausgeprägt ist und im Wasser eine Nuance dunkler wirken wird.

Nach einiger Zeit wird das weiße Aquariensandsubstrat mit einem biologischen Film (d.h. Bakterien) bedeckt und wird auch mit Schmutz und Detritus verstopft sein - wenn Ihr Aquarium also erst einmal in Betrieb ist, wird Ihr Kies nicht mehr so rein weiß sein. Dieser biologische Film ist jedoch nützlich und unvermeidbar.

 

Schwarzer Sand (Tahitianischer Mondsand)

Manchmal unter dem Namen tahitianischer Mondsand vermarktet, da Tahiti für seine schwarzen Sandstrände bekannt ist, die durch vulkanische Aktivität entstanden sind. Es wird angenommen, dass schwarzer Sand entsteht, wenn heiße Lava mit dem kalten Ozeanwasser in Kontakt kommt und auseinander bricht.

 

Rosa Sand

Der rosa Farbton im rosa Sand ist eigentlich eine Kombination aus Weiß und Rot. Die weiße Farbe stammt aus traditionellem Kalziumkarbonat- (Aragonit-) Sand und die rote aus den Schalen von Foraminiferen (Forams) - winzige, einzellige Lebewesen, die ein hartes, rotes Skelett bilden. Wenn diese Kreaturen sterben, hinterlassen sie ihr Skelett und geben dem Sand einen rosaroten Farbton.

Wer Karibik-Feeling in seinem Aquarium möchte, sollte sich für diese Art entscheiden.

 

 

2. Die Funktion von Bodengrund in einem Aquarium

Der Bodengrund kann in einem Meerwasseraquarium eine oder mehrere der folgenden Funktionen erfüllen:

 

Ästhetischer Reiz

Das Bodensubstrat eines Aquariums trägt maßgeblich zum Gesamteindruck bei. Man sollte also in erster Linie an die Ästhetik denken, die man erzielen möchte, und nicht die Funktionen des Bodengrundes in den Vordergrund stellen.

 

Oberfläche (für biologische Filterung)

Die biologische Filterung in einem Meerwasseraquarium erfolgt durch Bakterien, die auf dem lebenden Stein, bzw. dem lebenden Sand in Ihrem Aquarium wachsen. Aquariensand ist ein Substrat mit einer großen Oberfläche und schafft ein perfektes Zuhause für diese biologisch nützlichen Bakterien, auf dem sie wachsen können. Das bedeutet aber nicht, dass man ein Sandbett haben muss, um einen guten biologischen Filter zu haben.

Viele Aquarianer halten erfolgreich Riffaquarien mit absolut keinem Sandbett. Diese Becken werden oft als Bare-Bottom-Becken bezeichnet. Nichtsdestotrotz zieht ein Sandbett natürlich interessante und nützliche Bewohner an.

 

 

Substrat zum Wühlen oder Sandsieben von Lebewesen

Grundeln und Kieferfische, Garnelen, Schnecken, Krebse und Würmer benötigen Bodengrund als Versteck und zur Nahrungssuche. Und wenn man Glück hat, werden sich auch einige spannende, unerwartete Gäste im Sandbett niederlassen.

Sehr spannend ist, sich das nächtliche Geschehen im Becken mit einem Infrarotlicht anzuschauen!

 

DSB (Denitrifikation)

Ein Sandbett, das mindestens 15 cm tief ist, gilt als ein so genanntes tiefes Sandbett. Der Vorteil eines solchen Sandbetts, besteht darin, dass es so tief ist, dass kein Sauerstoff an die unterste Sandschicht gelangen kann. Es gibt Bakterien, die Nitrate aus dem Wasser entfernen, die in diesen anoxischen (sauerstofffreien) Tiefen im Sand leben.

Daher kann in einem Aquarium mit einem tiefen Sandbett Nitrat ganz natürlich aus der Wassersäule entfernt werden (Denitrifikation).

 

3. Was ist der Unterschied zwischen trockenem Sand und „lebendem“ Sand?

Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, besteht eine wichtige Funktion von Aquariensand darin, den Bakterien, die die biologische Filterung im Becken durchführen, eine Oberfläche zu bieten, auf der sie wachsen können. Diese Bakterien beginnen sehr bald nach dem Einrichten des Aquariums auf dem Sand zu wachsen. Wenn das Becken eingefahren ist, wächst wahrscheinlich eine ziemlich robuste Bakterienpopulation auf allen Oberflächen unter dem Wasser. Aber Einfahren dauert.

Eine Möglichkeit, die Zeit zu verkürzen und eigene Bakterien auf natürliche Weise wachsen zu lassen, ist der Kauf von lebendem Sand (live sand) anstelle von trockenem Sand.

Lebender Sand ist bereits von nützlichen Bakterien besiedelt. Der Sand wird "nass" und mit biologisch aktiven Bakterien verpackt und verschickt.

Verglichen mit trockenem Sand kann lebender Sand teuer sein. Aber wenn Sie Ihr Aquarium sofort einrichten, in Betrieb nehmen und mit Tieren besiedeln müssen, kann er ein zeitsparendes Produkt sein.

 

Wie viel Sand braucht man für ein Riffbecken?

Eine weitere beliebte Frage ist, wie viel Aquariensand benötigt man für ein Riffaquarium? Und die uralte Antwort auf diese Frage lautet: es kommt darauf an. Es hängt davon ab, was Sie erreichen wollen.

Auch hier ist zunächst die eigene Ästhetik entscheidend. Entscheiden Sie sich für eine Bodengrundtiefe, die Ihrem Auge schmeichelt und in das Gesamtbild des Beckens passt.

Wenn man das ganze ein bisschen weniger individuell angehen möchte, kann man folgende Faustregel anwenden:

2,5 bis 5 cm scheinen für viele Menschen eine beliebte und ästhetisch ansprechende Sandtiefe zu sein.

Als tiefes Sandbett (DSB) bezeichnet man eines, das mindestens 15 cm tief sein muss.

Der Bereich zwischen 5 und 15 cm gilt als sog. Niemandsland. Die Chemie, die hier während des Denitrifikationsprozesses abläuft, kann ziemlich unangenehm sein und sollte nicht in den Kreislauf des Beckens gelangen. Mit mindestens 15 cm oder bis zu 5 cm Sand kann man dieses Problem ganz vermeiden.

 

Wie viel Sand pro Liter?

Mit Hilfe dieses Rechners können Sie den Bedarf an Sand entsprechend der gewünschten Bodengrundtiefe ermitteln.

https://www.riffaquaristikforum.de/substratecalculator.php

 

Wie richtet man den Bodengrund ein?

Falls es sich nicht um vorgereinigten Sand handelt, ist der erste Schritt die Reinigung des Aquariengrundes. Trockener Sand ist ironischerweise voller Staub, der das Becken eintrüben würde. Um den Sand zu reinigen, kann man ihn einfach in einem Eimer immer weiter mit Wasser spülen, bis dieses klar ist.

Wenn Sie Ihr Aquarium zum ersten Mal einrichten, schaufeln Sie den Sand einfach vorsichtig mit einem Plastikbecher oder einer stabilen (unzerbrechlichen Schüssel) auf den Boden des Beckens. Achten Sie darauf, dass Sie keine großen Mengen in einen einzigen Bereich "schütten", um das Aquarienglas nicht zu sehr zu belasten.

Wenn Ihr Becken bereits eingerichtet ist und Sie diesem Sand hinzufügen möchten, ist die Technik etwas anders. Man schöpft den Sand ebenfalls in eine Schale, senkt diese vorsichtig bis zum Boden ab und dreht sie dann langsam so nah wie möglich am Boden um. Wenn man den Sand von oben reinkippt wird das Wasser lange trüb sein.

 

Welcher ist nun der beste Sand für ein Meerwasseraquarium oder Riffbecken?

Die Antwort ist...das hängt davon ab.

Man sollte im Vorfeld ungefähr wissen, was für ein Becken man sich wünscht, und dementsprechend den Bodengrund aussuchen. Sowohl Struktur und Farbe des Sandes, wie auch die Tiefe des Bodengrundes sollten sowohl ästhetisch als auch funktional harmonieren.

Versuchen Sie, die Niemandsland-Zone zwischen 5 und 15 cm zu vermeiden. Wenn Sie wenig Zeit haben und keine Kosten scheuen, kaufen Sie lebenden Sand anstelle von trockenem Sand.

Im Zweifelsfall lassen Sie sich von Fachpersonal beraten.

Gutes Gelingen und Viel Spass!

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